• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Änderungsentwurf des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen

08.07.2016

Meldung, Wirtschaftsrecht

Änderungsentwurf des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen

Beitrag mit Bild

Die geplanten Änderungen am GWB sollen dafür sorgen, dass sich Unternehmen nicht mehr so leicht einer Haftung entziehen können.

Am 1.7.2016 hat das BMWi den Entwurf eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (9. GWB-ÄndG) vorgelegt.

Die Digitalisierung der Wirtschaft und die damit einhergehende Entwicklung neuer internet- und datenbasierter Geschäftsmodelle mit erkennbaren Konzentrationstendenzen in bestimmten Geschäftsfeldern erfordern Änderungen am GWB, sodass auch in digitalen Märkten eine wirksame Fusionskontrolle und der Schutz vor Missbrauch von Marktmacht sichergestellt sind.

Umsetzung von EU-Recht

Zudem sind die Vorgaben der EU-RL 2014/104/EU über bestimmte Vorschriften für Schadensersatzklagen nach nationalem Recht wegen Zuwiderhandlungen gegen wettbewerbsrechtliche Bestimmungen der Mitgliedstaaten und der EU in deutsches Recht umzusetzen. Die Richtlinie bezweckt die Erleichterung der Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen infolge von Verstößen gegen das Kartellverbot.

Neue Unternehmensverantwortlichkeit vorgesehen

Der Entwurf sieht außerdem in Angleichung an das europäische Recht die Einführung einer unternehmensgerichteten Sanktionierung vor. Ziel ist es, sicherzustellen, dass sich Unternehmen durch Umstrukturierungsmaßnahmen nicht ihrer Bußgeldhaftung entziehen können. Die Einführung einer Unternehmensverantwortlichkeit bewirkt, dass bei einheitlich geleiteten Unternehmen Geldbußen wegen Kartellrechtsverstößen nicht nur gegen die handelnde Tochtergesellschaft, sondern auch gegen die lenkende(n) Konzernmuttergesellschaft(en) verhängt werden können.

Bußgeld auch für Rechtsnachfolger

Dadurch entfallen bereits weitgehend die bisherigen Gestaltungsmöglichkeiten der Unternehmen, sich Bußgeldzahlungen durch konzerninterne Umstrukturierungen oder Vermögensverschiebungen zu entziehen. Zum anderen ist für Fälle der Rechtsnachfolge und wirtschaftlichen Nachfolge bei Unternehmen vorgesehen, dass das Bußgeld auch gegen den Nachfolger festgesetzt werden kann. (Vgl. RefE zum 9. GWB-ÄndG)

(DB vom 08.07.2016, Heft 26-27, Seite M13 – M14, DB1208925 / Viola C. Didier)


Weitere Meldungen


Meldung

©travnikovstudio/fotolia.com


06.05.2024

Workation-Angebot ist Pflicht für Arbeitgeber

Workation entwickelt sich vom Hype zu einem etablierten Angebot, gerade bei den Jüngeren: 80 % der 18- bis 29-Jährigen sind Workation-affin.

weiterlesen
Workation-Angebot ist Pflicht für Arbeitgeber

Meldung

©aaabbc/fotolia.com


06.05.2024

BRAK-Stellungnahme zur Umsetzung der CSR-Richtlinie

Die BRAK macht Verbesserungsvorschläge zum Referentenentwurf zur Umsetzung der CSR-Richtlinie, welchen das Bundesjustizministerium Ende März vorgelegt hat.

weiterlesen
BRAK-Stellungnahme zur Umsetzung der CSR-Richtlinie

Meldung

©liudmilachernetska/123rf.com


03.05.2024

Warum weniger Arbeit den Wohlstand bedroht

Viele Menschen wollen beruflich kürzertreten. Diese Entwicklung gefährdet jedoch den Wohlstand. Deutschland kann es sich laut IW Köln nicht leisten, Arbeitszeiten zu verkürzen.

weiterlesen
Warum weniger Arbeit den Wohlstand bedroht

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank