Der Council of Bars and Law Societies of Europe (CCBE) hat seinen Guide on the Use of Generative AI for Lawyers veröffentlicht. Dieser enthält Empfehlungen, wie Rechtsanwält*innen generative KI verantwortungsvoll und im Einklang mit berufsethischen Pflichten einsetzen können.
Sicher, ethisch, mandantenorientiert
KI-Tools sollen als unterstützende Hilfsmittel verstanden werden – nicht als Ersatz juristischer Expertise oder Entscheidungsfindung. Der Leitfaden betont die Wahrung zentraler anwaltlicher Prinzipien wie Vertraulichkeit, Unabhängigkeit, Sorgfalt und Kompetenz. Anwält*innen müssen sicherstellen, dass sensible Mandantendaten nicht unkontrolliert an KI-Systeme übermittelt werden und die Ergebnisse stets kritisch prüfen, da generative Modelle Fehler, Verzerrungen oder erfundene Inhalte („Halluzinationen“) erzeugen können. Zudem empfiehlt der CCBE, Mandant*innen über den Einsatz von KI zu informieren (Transparenz), klare Kanzleirichtlinien und Governance-Strukturen zu schaffen und regelmäßige Schulungen zum verantwortungsvollen Umgang mit KI durchzuführen.
KI ist kein Ersatz für juristische Expertise
Auch rechtliche Fragen wie Urheberrechte, Haftung und Datenschutz müssen sorgfältig berücksichtigt werden. Ziel des Guides ist es, das Vertrauen in die anwaltliche Arbeit sowie deren Integrität und Qualität zu bewahren. Zugleich sollen die Chancen generativer KI – etwa für Recherche, Dokumentenerstellung oder Effizienzsteigerung – sicher und ethisch genutzt werden können.

