Millionen von Sendungen aus Drittländern erreichen täglich die EU, oft mit Produkten, die nicht den hohen europäischen Standards entsprechen. Neben Sicherheitsrisiken für Verbraucher entstehen durch den massenhaften Transport erhebliche Umweltbelastungen. Die EU-Kommission hat deshalb neue Maßnahmen vorgestellt, um den elektronischen Handel sicherer und nachhaltiger zu gestalten.
Striktere Regeln für Online-Importe
2023 gelangten rund 4,6 Milliarden Sendungen von geringem Wert (unter 150 Euro) in die EU. Diese Zahl hat sich im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt. Viele dieser Produkte sind gefährlich, gefälscht oder nicht konform mit EU-Rechtsvorschriften. Zudem geraten europäische Unternehmen durch unlauteren Wettbewerb unter Druck. Die neue Initiative der Kommission sieht deshalb eine Stärkung der Zollkontrollen, eine Abschaffung der Steuerbefreiung für Kleinsendungen und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Zoll- und Marktaufsichtsbehörden vor.
Maßnahmen für mehr Fairness und Verbraucherschutz
Neben verschärften Zollregeln sollen digitale Instrumente wie ein Produktpass und KI-gestützte Kontrollen helfen, nicht-konforme Produkte frühzeitig zu identifizieren. Gleichzeitig werden Verbraucherrechte durch strengere Regelungen für Online-Marktplätze gestärkt. Sensibilisierungskampagnen sollen Händler und Kunden über Risiken und Rechtsbehelfe informieren.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein weiterer zentraler Aspekt der neuen Maßnahmen ist der Umweltschutz. Die EU fördert nachhaltige Produkte durch strengere Ökodesign-Vorgaben und forciert die Annahme der neuen Abfallrahmenrichtlinie. Zudem wird geprüft, ob weitere umweltfreundliche Regelungen notwendig sind, um die negativen Auswirkungen des Versandhandels zu minimieren.
Ausblick: Eine faire und umweltfreundliche Handelslandschaft
Die EU-Kommission setzt sich dafür ein, dass Verbraucher in Europa weiterhin sicher und nachhaltig einkaufen können. Innerhalb eines Jahres werden die Auswirkungen der neuen Maßnahmen evaluiert und gegebenenfalls weitere Schritte eingeleitet. Ziel ist es, einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten, Verbraucher zu schützen und die Umweltbelastung durch den E-Commerce drastisch zu reduzieren.