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15.07.2024

Betriebswirtschaft, Meldung

Deutscher Prüfungs- und Steuerberatungsmarkt erreicht Marktvolumen von 20 Milliarden Euro

PricewaterhouseCoopers (PwC), Ernst & Young (EY), KPMG und Deloitte – die sogenannten Big Four – wuchsen 2023 im Mittel um 17,0 %, zeigt die aktuelle Lünendonk-Liste 2024. 80 % der Teilnehmer der Studie erwarten im aktuellen Geschäftsjahr eine steigende Nachfrage nach Restrukturierungs- und Sanierungsleistungen.

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© apops/fotolia.com

Die Dynamik im deutschen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsmarkt (WP) steigt. Selten zuvor gab es so viele Fusionen und Netzwerk-Änderungen wie im Geschäftsjahr 2023. Zudem wuchs der deutsche Markt überdurchschnittlich stark um 8,8 % auf 19,8 Milliarden Euro an. Damit hat sich das Marktvolumen innerhalb von zwölf Jahren verdoppelt. Ferner entwickelten sich alle Portfolio-Segmente überdurchschnittlich, nicht nur das Consulting. PricewaterhouseCoopers (PwC), Ernst & Young (EY), KPMG und Deloitte – die sogenannten Big Four – wuchsen 2023 im Mittel um 17,0 %. Die Top 25 nach Inlandsumsatz führenden WP-Gesellschaften legten durchschnittlich um 14,1 % zu (2022: 10,9 %; 2021: 4,8 %). Dies sind erste Ergebnisse der Lünendonk-Studie 2024 „Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland“, die im August 2024 veröffentlicht wird. Das Top-25-Ranking steht unter www.luenendonk.de zum Download bereit.

Dynamik: Aus Next Seven wird Next Six

Der kumulierte Inlandsumsatz der Top 25 stieg 2023 auf 13,0 Milliarden Euro an. Die Big Four kommen zusammen auf 10,2 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 51,5 % entspricht (2022: 48 %). Auch die sogenannten Next Six legen im Mittel um 15,6 % zu (2022: 13,2 %). Zu dieser Gruppe zählen Kanzleien mit jeweils mehr als 100 Millionen Euro Umsatz sowie der exklusiven Zugehörigkeit zu einem globalen Netzwerk. Der gruppierte Umsatz liegt bei rund 1,89 Milliarden Euro.

Mehrere Ereignisse in 2023 sorgen für signifikante Veränderungen im Branchenranking: RSM International trennte sich von der Next-Seven-Gesellschaft RSM Deutschland und nahm Ebner Stolz in das globale Netzwerk auf. Dafür verließ die Stuttgarter WP-Gesellschaft das Nexia-Netzwerk. Parallel vollzog dhpg einen Netzwerkwechsel von Nexia zu CLA Global. Während einige RSM-Deutschland-Standorte in diesem Zuge zur dhpg wechselten, traten andere in Nexia ein und bilden nunmehr den Nukleus dieses Netzwerks in Deutschland. Mit einem Umsatz von jeweils über 100 Millionen Euro bilden BDO, RSM Ebner Stolz, Rödl & Partner, Forvis Mazars, Baker Tilly sowie Grant Thornton die sogenannten Next Six.

Lünendonk-Liste im Überblick

Dank eines Umsatzanstiegs von 21,8 % führt PwC mit 2,97 Milliarden Euro Umsatz die Lünendonk-Liste an (2022: 6,8 %). Wie bei den drei anderen Big-Four-Gesellschaften sind auch die Rechtsberatungs-Leistungen berücksichtigt. Trotz Diskussion um die Rolle von EY im Wirecard-Fall legt die Stuttgarter Gesellschaft 2023 mit einem Umsatzplus von 15,6 % erneut zu und folgt mit 2,57 Milliarden Euro auf Rang zwei (2022: 4,6 %). KPMG hält mit einem geschätzten Inlandsumsatz von 2,35 Milliarden Euro Position drei. Das entspricht einem Wachstum von 9,3 % (2022: 9,1 %).

Deloitte zeigt 2023 ein erneut starkes Wachstum (21,5 %) und nimmt mit 2,33 Milliarden Euro (Gruppenumsatz) Rang vier der Lünendonk-Liste ein. Im weltweiten Ranking belegt Deloitte mit 64,9 Milliarden US-Dollar weiterhin den ersten Platz.

BDO springt auf über 400 Millionen Euro

Die Positionen fünf bis sieben liegen weiterhin eng beieinander: BDO überspringt mit einem Plus von 16,5 % die 400-Millionen-Euro-Marke und festigt mit 403,7 Millionen Euro Platz fünf. RSM Ebner Stolz folgt mit 398,4 Millionen Euro, was einem Umsatzanstieg von 16,0 % entspricht. Mit 377 Millionen Euro folgt Rödl & Partner auf Position sieben. Das Inlandswachstum 2023 lag bei 12,3 %.

Die neu formierte Forvis Mazars liegt mit 282,8 Millionen Euro Umsatz auf Rang acht. Dabei fällt das signifikante Wachstum von 21,4 % auf. Auch Baker Tilly (219,5 Mio. €) und Grant Thornton (212,4 Mio. €) behalten ihre Positionen innerhalb der Top 10. Beide haben im Jahr 2023 die 200-Millionen-Euro-Umsatzmarke überschritten und liegen nah beieinander.

Restrukturierungsprojekte nehmen zu

„80 % der Teilnehmer der Lünendonk-Studie erwarten im aktuellen Geschäftsjahr eine steigende Nachfrage nach Restrukturierungs- und Sanierungsleistungen“, kommentiert Lünendonk-Geschäftsführer und Studienautor Jörg Hossenfelder. „Neben externer Refinanzierung stehen hier vor allem Kostensenkungs-Programme ganz oben.“ Vor allem bei Unternehmen aus der Automobilindustrie sowie aus dem Handel sei der Bedarf überdurchschnittlich hoch.

„Parallel arbeiten die WP-Gesellschaften an der Automation von Prozessen. Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine große Rolle. Fast 60 % der Studienteilnehmer haben bereits ein KI-Kompetenzzentrum gegründet“, so Hossenfelder weiter.


Lünendonk vom 15.07.2024 / RES JURA Redaktionsbüro

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