Genau 32 % der deutschen Unternehmen unterstützen ihre Angestellten wegen der hohen Inflation mit Tankgutscheinen. „Vorwiegend kleine und mittelständische Industrie- und Handelsbetriebe beteiligen sich an den Fahrtkosten ihrer Mitarbeitenden“, sagt ifo-Expertin Julia Freuding. Eine Einmalzahlung tätigen 22 % der befragten Unternehmen. Eine allgemeine Unterstützung bei den Fahrtkosten zahlen 21 % und einen ÖPNV-Zuschuss 18 %. Gleichzeitig stellen 19 % ihren Angestellten frei, mehr von zu Hause aus zu arbeiten, durchschnittlich 8,5 Tage im Monat. „Diese Maßnahme wird vor allem von Dienstleistern angeboten“, so Freuding. Jeder dritte in der Branche bietet durchschnittlich 9,0 zusätzliche Tage im Monat an. Dagegen gewährt nur ein Prozent der Firmen einen Zuschuss zu den privaten Stromkosten.
Inflation und steigende Energie- und Produktionskosten
Ende 2021 berichteten drei von vier der befragten Unternehmen von geplanten Lohnsteigerungen im Jahr 2022: 78 % der Befragten berichteten, dass in ihrer Belegschaft insgesamt die Löhne um durchschnittlich 4,7 % steigen werden (vgl. Randstad-ifo-Personalleiterbefragung im 4. Quartal 2021). Mittlerweile haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufgrund der steigenden Energie- und Produktionskosten und einer Verschärfung der Inflation seit Jahresbeginn deutlich verändert.
Eines von fünf Unternehmen zahlt Inflationsausgleich
Nichtsdestotrotz erfolgte im Großteil der Firmen die Lohnanpassung bereits im Lauf der ersten Jahreshälfte 2022 (37 %) bzw. soll diese wie geplant durchgeführt werden (47 %). Mehrheitlich wurden Boni bereits an die Angestellten weitergegeben bzw. wird dies im Laufe des Jahres erfolgen. Einen Inflationsausgleich hingegen fasst nur knapp ein Fünftel der Unternehmen ins Auge. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass jedes vierte Unternehmen dies als nicht relevant sieht oder dies nicht umsetzen wird.