Für manche ist es eine bald platzende Blase, andere hypen die leeren Firmenhüllen wegen ihrer überdurchschnittlichen Renditemöglichkeiten: SPAC lautet der aktuelle Börsentrend aus den USA. Dabei handelt es sich um Mantelgesellschaften, die zunächst Kapital über einen Börsengang einsammeln und erst später ein – vorher nicht bestimmtes – Zielunternehmen übernehmen.
In Europa führen SPACs ein Schattendasein
Das SPAC-Mutterland sind die USA. Im Jahr 2020 hatten SPAC-Börsengänge ein fast doppelt so hohes Volumen wie das der zehn vorangehenden Jahre zusammen. Bis zum Oktober hatten SPACs im Jahr 2021 138 Milliarden US-Dollar durch Börsengänge in den Vereinigten Staaten eingenommen. In Deutschland führen die SPACs hingegen noch ein Schattendasein. Dies liegt nicht zuletzt in einer andersartigen Investitionskultur und einem sehr liquiden Markt in den USA begründet. Aktuell listet die Frankfurter Wertpapierbörse fünf SPACs. Gegründet werden diese SPACs meist in Luxemburg (Satzungssitz), weil nach deutschem Recht u.a. eine Rückabwicklung und Rückgabe der Aktien an die Aktionäre grundsätzlich nicht vorgesehen ist.
IDW Knowledge Paper
Das IDW stellt in seinem neuen Knowledge Paper Vor- und Nachteile vor und erklärt die Besonderheiten für Wirtschaftsprüfer. Das Papier zeigt auf, welche Chancen und Risiken mit den Börsenvehikeln für Investoren verbunden sind. Es erklärt, welche bilanziellen Grundlagen bei der SPAC selbst und beim Zielunternehmen wichtig sind. Wirtschaftsprüfer können sowohl als Berater einer solchen Transaktion oder in ihrer Rolle als Abschlussprüfer des SPACs selbst und des Zielunternehmens maßgebliche Unterstützungsleistungen für einen erfolgreichen Börsengang einer SPAC erbringen.