• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Anti-Geldwäsche-Richtlinie teilweise ungültig?

31.01.2022

Meldung, Wirtschaftsrecht

Anti-Geldwäsche-Richtlinie teilweise ungültig?

Generalanwalt Giovanni Pitruzzella hält die Richtlinie (EU) 2015/849 („Anti-Geldwäsche-RL“) in seinen Schlussanträgen in den verbundenen Rechtssachen C-37/20 und C-601/20 vom 20.01.2022 für teilweise ungültig.

Beitrag mit Bild

Nach Ansicht des Generalanwalts Giovanni Pitruzzella ist Art. 30 Abs. 5 der Anti-Geldwäsche-Richtlinie teilweise unionsrechtswidrig.

Die Richtlinie (EU) 2015/849, geändert durch die Richtlinie (EU) 2018/843, bezweckt die Verhinderung von Geldwäsche und terroristischen Aktivitäten. Hierzu sieht sie u.a. Offenlegungspflichten zum wirtschaftlichen Eigentümer von Gesellschaften oder sonstigen juristischen Personen vor.

Offenlegungsvorschriften gehen zu weit

Nach Ansicht des Generalanwalts ist Art. 30 Abs. 5 der Richtlinie (EU) 2015/849 teilweise unionsrechtswidrig. Es verstoße gegen EU-Recht, dass diese Vorschrift die Mitgliedstaaten verpflichte, die in der Anti-Geldwäsche-Richtlinie vorgesehenen Daten von Unternehmensinhabern der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und den Mitgliedstaaten darüber hinaus gestatte, noch weitergehende Offenlegungsvorschriften vorzusehen.

Verletzt Anti-Geldwäsche-RL die Grundrechte?

Der EU-Gesetzgeber sei nach Auffassung des Generalanwalts seiner im Hinblick auf die betroffenen Grundrechte (hier insbesondere Art. 7 und 8 der Grundrechtecharta) bestehenden Verpflichtung, Art und Reichweite der betroffenen personenbezogenen Daten eindeutig zu bestimmen, damit nur teilweise nachgekommen. Darüber müsse Art. 30 Abs. 9 der Richtlinie (EU) 2015/849 grundrechtskonform ausgelegt werden. Es bestehe nicht nur die Möglichkeit, sondern eine Verpflichtung der Mitgliedstaaten, in besonderen Umständen Ausnahmen vom Informationszugang zuzulassen.


DAV, Europa im Überblick vom 28.01.2022/ Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro

Weitere Meldungen


Meldung

©stadtratte /fotolia.com


14.05.2024

Zur Rückausnahme des § 8 d Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 KStG

Die bloße Beteiligung an einer Mitunternehmerschaft hat für Zwecke der Gewerbesteuer keinen Verlustuntergang zur Folge, so das FG Düsseldorf.

weiterlesen
Zur Rückausnahme des § 8 d Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 KStG

Steuerboard

RA Dr. Joshua Niclas Berg


14.05.2024

Umsatzsteuerbefreiung der Verwaltung von PE/VC-Fonds

Die Bundesregierung hat festgestellt, dass in Deutschland immense Investitionen erforderlich sind, um die gesellschaftliche Transformation hin zu mehr Digitalisierung und Klimaschutz zu bewerkstelligen. Der Staat stößt bei dieser Aufgabe und dem damit einhergehenden enormen Finanzierungsbedarf immer mehr an seine Grenzen.

weiterlesen
Umsatzsteuerbefreiung der Verwaltung von PE/VC-Fonds

Meldung

©Bounlow-pic/fotolia.com


14.05.2024

IASB veröffentlicht IFRS 19

IFRS 19 wird es bestimmten Unternehmen erlauben, die IFRS mit einer reduzierten Anzahl von Angabepflichten in ihrem Abschluss anzuwenden.

weiterlesen
IASB veröffentlicht IFRS 19

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank