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07.12.2020

Arbeitsrecht, Meldung

Herausforderung Mitarbeiterbindung in Zeiten des Homeoffice

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©Andriy Popov/123rf.com

Auch nach der Corona-Krise wollen fast alle Unternehmen ihre neuen Homeoffice-Regelungen beibehalten und Bürokosten sparen, zeigt die aktuelle Studie „Flexible Work and Rewards Survey: 2021 Design and Budget Priorities“ von Willis Towers Watson. Strategien zur Mitarbeiterbindung müssen sich dann aber grundlegend verändern.

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie arbeiten immer mehr Menschen von zu Hause aus. Waren es vor drei Jahren lediglich 4 % der Vollzeitbeschäftigten, ist die Anzahl der derzeit im Homeoffice Arbeitenden mit 40 % um das Zehnfache gestiegen. Mit Blick auf die nächsten drei Jahre erwarten Unternehmen, dass immerhin noch 34 % der Vollzeitbeschäftigten im Homeoffice arbeiten werden. Das zeigt die „Flexible Work and Rewards Survey“ von Willis Towers Watson. Künftig werden bei alternativen Arbeitsvereinbarungen aber nicht mehr Sicherheitsbedenken im Fokus stehen, sondern Produktivität, Engagement und Mitarbeiterbindung.

Formale Richtlinien und alternative Arbeitsvereinbarungen

„Mit Beginn der Corona-Krise arbeiten nicht mehr nur einige wenige gelegentlich, sondern viele Arbeitnehmende dauerhaft im Homeoffice. Darauf war ein Großteil der Unternehmen nicht vorbereitet“, sagt Florian Frank, Head of Talent & Rewards Deutschland und Österreich bei Willis Towers Watson. „Das hat zur Folge, dass zwei Fünftel der Organisationen nicht über formale Richtlinien oder Grundsätze zur Verwaltung alternativer Arbeitsvereinbarungen verfügen. Immerhin planen oder erwägen vier von fünf Unternehmen ohne formale Richtlinie die Einführung einer solchen, um alternative Arbeitsvereinbarungen zu verwalten.“ Sind diese Maßnahmen erst einmal entwickelt, gehen fast alle Unternehmen (89 %) davon aus, dass sie diese auch dauerhaft beibehalten.

Entscheidungskriterien für Homeoffice

Als Entscheidungskriterien für Homeoffice werden künftig vor allem die Arbeitsfunktion und der Ermessensspielraum entscheidend sein. Bei 38 % der befragten Unternehmen wird aber weiterhin jeder Mitarbeiter berechtigt sein, von zu Hause aus zu arbeiten. Was die Bezahlung betrifft, wollen neun von zehn Organisationen allen Mitarbeitern – unabhängig von ihrem Standort – das gleiche Gehalt zahlen. Lediglich 4 % planen, das Gehalt abhängig vom Arbeitsplatz zu gestalten.

Dagegen rechnen die Unternehmen in den nächsten drei Jahren mit einem deutlichen Rückgang der Kosten für Büroflächen (63 %) und den Weg zur Arbeit (53 %). Diese Einsparungen könnten beispielsweise dazu verwendet werden, mithilfe der Anpassung oder Neugestaltung von Total-Rewards-Programmen auch über die Pandemie hinaus das Mitarbeiterengagement und die -bindung hochzuhalten.

Mitarbeiterbindung auch auf die Entfernung sicherstellen

„Bisher halten die Mitarbeiter Dinge wie eine angenehme Arbeitskultur, ein schönes Büroambiente und der direkte Austausch mit den Kollegen. Wenn das alles wegfällt, müssen sich Arbeitgeber Alternativen überlegen, um die Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Das birgt ein großes Potenzial, vorhandene Angebote nicht nur neu, sondern noch besser zu gestalten“, so Frank. „Daher lohnt es sich nun mehr denn je, in die Gestaltung der Mitarbeiter-Benefits zu investieren.“

(Willis Towers Watson vom 03.12.2020/RES JURA Redaktionsbüro)

Unsere Empfehlung für tiefergehende Recherchen zum Thema Arbeitsrecht:
Owlit-Modul „Arbeitsrecht (Otto Schmidt)“


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