07.06.2018

Arbeitsrecht, Meldung

Gleitzeit hilft Müttern beim Wiedereinstieg

Beitrag mit Bild

©Antonioguillem/fotolia.com

Ob es Müttern gelingt, familiäre und berufliche Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen, hängt unter anderem von betrieblichen Arbeitszeitmodellen ab. Gleitzeit erleichtert Müttern den beruflichen Wiedereinstieg. Nachtschichten von Vätern wirken sich dagegen ungünstig aus, zeigt eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung.

Mütter sind auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor benachteiligt, zeigt eine neue Studie von Dr. Yvonne Lott von der Hans-Böckler-Stiftung. Arbeitnehmerinnen gehen demnach zu 96 % und meistens für zwölf Monate in Elternzeit, Männer nur zu einem Drittel und in der Regel zwei Monate. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen habe in den vergangenen Jahren überwiegend in Form von Teilzeitjobs zugenommen, aktuell seien vier Fünftel der betroffenen Beschäftigten weiblich. Von den Müttern mit Kindern unter drei Jahren arbeite knapp ein Viertel in Teilzeit, mehr als die Hälfte sei überhaupt nicht erwerbstätig.

Flexibilität entscheidend zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Welche Rolle Arbeitszeitarrangements in diesem Zusammenhang spielen, hat Lott mithilfe von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus den Jahren 2003 bis 2013 untersucht. Der Analyse zufolge wirkt sich Gleitzeit signifikant positiv auf die Arbeitsmarktchancen von Müttern aus: Die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen nach der Elternzeit beruflich wieder Fuß fassen, steigt um etwa 60 %, wenn sie Spielräume bei Anfang und Ende ihres Arbeitstags haben. Andere Faktoren wie die Ausbildung, die berufliche Position oder die Branche wurden dabei herausgerechnet. Der Befund zeige, dass ein gewisses Maß an Flexibilität entscheidend zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie beitragen kann, so die Soziologin. Problematisch sei indes, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit zugleich sinkt.

Wochenendarbeit ebenfalls positiv

Ebenfalls einen positiven Effekt auf die Arbeitsmarktchancen hat den Berechnungen zufolge Wochenendarbeit von Müttern. Ein zwiespältiger Befund, betont Lott: Frauen mit Kindern seien offenbar darauf angewiesen, die Arbeitswoche auszudehnen, um den beruflichen Wiedereinstieg zu schaffen. Negativ wirkt es sich aus, wenn die Partner von Müttern nachts arbeiten müssen.

(Hans Böckler Stiftung, PM vom 05.06.2018 / RES JURA Redaktionsbüro (vcd)


Weitere Meldungen


Rechtsboard

Der Betrieb


04.07.2025

Betriebsratsamt schützt nicht vor Ablauf eines befristeten Arbeitsverhältnisses

Die Wahl in den Betriebsrat schützt befristet Beschäftigte nicht vor einer Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses wegen Befristung.

weiterlesen
Betriebsratsamt schützt nicht vor Ablauf eines befristeten Arbeitsverhältnisses

Meldung

©vege/fotolia.com


04.07.2025

Geopolitik und Risiken bilanzieren: IDW-Hinweis für Unternehmen

Der neue IDW-Hinweis bietet praxisnahe Orientierung für eine realitätsnahe, IFRS-konforme Darstellung der Risiken und finanziellen Lage.

weiterlesen
Geopolitik und Risiken bilanzieren: IDW-Hinweis für Unternehmen

Meldung

©Coloures-Pic/fotolia.com


04.07.2025

Die gläserne Decke in Großkanzleien

Obwohl ebenso viele Frauen wie Männer mit Prädikatsexamen in den 20 größten Kanzleien in Deutschland starten, werden nur 16 % Frauen als Partnerinnen berufen.

weiterlesen
Die gläserne Decke in Großkanzleien

Haben wir Ihr Interesse für DER BETRIEB geweckt?

Sichern Sie sich das DER BETRIEB Gratis Paket: 4 Hefte + Datenbank